Von Natur aus gibt es keine Konflikte. Nur Konfliktangebote. Ob aus einem Konfliktangebot auch ein Konflikt wird, hängt letztlich allein von dir selbst ab.

Was genau kennzeichnet den Unterschied zwischen Konflikt und Konfliktangebot? Ein tatsächlicher Konflikt liegt erst dann vor, wenn (alle) drei Faktoren erfüllt sind:

  1. Es gibt eine Interaktion zwischen zwei oder mehreren Menschen.
  2. Bei dieser Interaktion tritt ein Unterschied auf (> Konfliktursachen).
  3. Mindestens eine Person macht aus diesem (objektiven) Unterschied eine (subjektive) Beeinträchtigung

Das Problem ist nicht der Unterschied als solcher, sondern was du damit machst. Du machst ihn erst zu deinem Problem, indem du ihn negativ bewertest. Der Konflikt entsteht also erst durch deine Bewertung. Mit anderen Worten: Keine Bewertung, kein Konflikt ...

Es liegt an dir, wie viele Konflikte du künftig hast. Extrem 1: Du bewertest, was das Zeug hält, und dein Leben ist voller Konflikte. Extrem 2: Du lässt das Bewerten, und du hast keinen einzigen Konflikt mehr. Der goldene Mittelweg: Bewerte ab heute nur noch die absolut kritischen Unterschiede. Jene, die mit deinen Kernbedürfnissen zu tun haben. Und befreie dich von allem anderen ...

Warum bewerten wir (so viel)? Weil wir so viel erwarten! Das Problem mit den Erwartungen: Sie machen dich abhängig von anderen. Und wenn sie sich nicht nach deinen Vorstellungen verhalten, bist du enttäuscht. Wir können also festhalten: Wer wenig enttäuscht werden will (vom Leben), sollte sich wenig abhängig machen (von anderen). Und wer wenig abhängig sein will, sollte wenig erwarten. Arbeite an deinen Erwartungen und deinen Bewertungen, und ein recht konfliktfreies Leben wartet auf dich ...

Ärger ist somit immer das Resultat einer dreistufigen Reiz-Reaktion:

  1. Beobachtung: Jemand tut etwas nicht so, wie du dir das vorgestellt hast (z. B. "Dein Gegenüber rollt die Augen").
  2. Interpretation: Du erkennst oder vermutest, dass das beobachtete Verhalten eine bestimmte (negative) Bedeutung hat (z. B. "Das Augenrollen meines Gegenübers bedeutet bestimmt, dass er mich für doof hält.)
  3. Bewertung: Du verurteilst die Tat bzw. die Absicht des Anders (z. B. "Er sollte das lassen und stattdessen ....").

Im Anschluss an die Bewertung folgen Emotionen und im Anschluss an die Emotionen erfolgt i.d.R. eine Reaktion. Das BIBER-Modell fasst alle fünf Schritte (Beobachtung > Interpretation > Bewertung > Emotion > Reaktion) zusammen. 

 

Ärger ist keine Ausnahme, sondern die Regel

Normal ist nicht die Harmonie, normal ist der Unterschied. Wer akzeptieren kann, dass Differenzen und Reibungen der Normalzustand sind, ist deutlich besser vorbereitet, mit Ärgerangeboten klarzukommen. Geh also davon aus, von morgens bis abends auf unangenehme Unterschiede zwischen dir und deinem Gegenüber zu stoßen und betrachte sie als völlig normal.



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Guck das Video zur Präsi

(am Ende leider nocht etwas holprig in die Länge gezogen, weil ich nicht wusste, wie ich die Aufnahme stoppe ...,ich gelobe Besserung ;-))


Ärger verstehen | Konflikt vs. Konfliktangebot| Erwartung & Bewertung | unerfüllte Bedürnisse | Wahlmöglichkeit