Anton-Syndrom

Glaubenssätze | Kognitive Verzerrung | Konstruktivismus | Wahrnehmung

Das Anton-Syndrom ist ein seltenes neurologisches Syndrom. Es beschreibt die visuelle Anosognosie (fehlende Krankheitseinsicht) der eigenen (kortikalen) Blindheit nach Schädigung der Sehbahn beider Gehirnhälften. Das Anton-Syndrom geht zurück auf den österreichischen Neurologen Gabriel Anton (1858–1933).

Die Betroffenen bemerken ihre Blindheit nicht und verhalten sich so, als wäre nichts geschehen. Die Nachfrage, ob das Sehen schlechter geworden sei, verneinen sie oft vehement. Hält man ihnen Dinge vor, so beschreiben sie diese vermeintlich erkannten Gegenstände so lebhaft wie falsch (Konfabulation),