Godwins Gesetz

Viele Menschen verstehen unter Empathie und Mitgefühl das Gleiche. Das ist nicht ihre Schuld. Zum einen gibt es auch in der Fachliteratur unterschiedliche Definitionen für Empathie. Zum anderen ist Empathie zu einem Modebegriff geworden, der zunehmend beliebig verwendet wird. Es ist ein bisschen wie mit „Godwins Gesetz“. Der Rechtsanwalt und Autor Mike Godwin hat diesen Begriff 1994 in einem Artikel über die Diskussionskultur im Internet geprägt. Je länger ein Gespräch im Internet dauert, desto wahrscheinlicher ist es demnach, dass irgendwann das Wort „Hitler“ fällt oder ein Nazivergleich kommt. Man könnte analog sagen, je länger ein Gespräch dauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass irgendjemand „mehr Empathie“ fordert. Was genau das heißen soll, ist aber ziemlich vage.