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Ein maladaptives Schema entsteht durch schädliche Kindheitserlebnisse, die auf der Verletzung menschlicher Grundbedürfnisse basieren. Dabei werden traumatische Erlebnisse, die Erfahrung der Nichterfüllung wesentlicher Grundbedürfnisse durch die frühen Bezugspersonen, aber auch deren Übererfüllung durch „Zuviel des Guten“ oder selektive Internalisierung bzw. Identifikation mit wichtigen Bezugspersonen unterschieden. Somit entstehen fast alle Schemata durch schädigende (jedoch nicht unbedingt traumatische) Erlebnisse, die sich während der Kindheit und Adoleszenz regelmäßig wiederholen und gemeinsam zur Ausprägung des Schemas führen. Schemata werden aufrechterhalten aufgrund des menschlichen Strebens nach Konsistenz. Obwohl es Leiden verursacht, fühlt sich das Schema aufgrund seiner Vertrautheit „richtig“ an. Dadurch fühlt man sich durch Ereignisse angezogen, die das eigene Schema aktivieren.
1. Schemadomäne Abgetrenntheit und Ablehnung (Disconnection and Rejection)
Verlassenheit/Instabilität (Abandonment/Instability)
Misstrauen/Missbrauch (und Misshandlung) (Mistrust/Abuse)
Emotionale Entbehrung (Emotional Deprivation)
Unzulänglichkeit/Scham (Defectiveness/Shame)
Soziale Isolierung/Entfremdung (Social Isolation/Alienation)
2. Schemadomäne Beeinträchtigung von Autonomie und Leistung (Impaired Autonomy and Performance)
Abhängigkeit/Inkompetenz (Dependence/Incompetence)
Anfälligkeit für Schädigungen oder Krankheiten (Vulnerability to Harm or Illness)
Verstrickung/Unentwickeltes Selbst (Enmeshment/Undeveloped Self)
Versagen (Failure)
3. Schemadomäne Beeinträchtigungen im Umgang mit Begrenzungen (Impaired Limits)
Anspruchshaltung/Grandiosität (Entitlement/Grandiosity)
Unzureichende Selbstkontrolle/Selbstdisziplin (Insufficient Self-Control/Self-Discipline)
4. Schemadomäne Fremdbezogenheit (Other-Directedness)
Unterwerfung (Subjugation)
Selbstaufopferung (Self-Sacrifice)
Streben nach Zustimmung und Anerkennung (Approval-Seeking/Recognition-Seeking)
5. Schemadomäne Übertriebene Wachsamkeit und Gehemmtheit (Overvigilance and Inhibition)
Negativität/Pessimismus
Emotionale Gehemmtheit (Emotional Inhibition)
Überhöhte Standards/Übertrieben kritische Haltung (Unrelenting Standards/Hypercriticalness)
Bestrafen (Punitiveness)
Bei den genannten Schemata unterscheidet Young zwischen bedingungslos gültigen und bedingt gültigen Schemata, wobei die bedingungslos gültigen Schemata im Allgemeinen diejenigen sind, die am frühesten entstehen. Später entstehende Schemata sind dagegen bedingt gültig. So entsteht z. B. das Schema Überhöhte Standards häufig als Reaktion auf das Schema Unzulänglichkeit/Scham. Bedingt gültige Schemata sind:
Unterwerfung (Subjugation)
Selbstaufopferung (Self-Sacrifice)
Streben nach Zustimmung und Anerkennung (Approval-Seeking/Recognition-Seeking)
Emotionale Gehemmtheit (Emotional Inhibition)
Überhöhte Standards/Übertrieben kritische Haltung (Unrelenting Standards/Hypercriticalness)
Alle anderen Schemata aus der obigen Liste sind nach Young bedingungslos gültig.