Erkenne an, dass die meisten Menschen sich eher für etwas Neues erwärmen, wenn sie das attraktive Neue betrachten als das unattraktive Alte. Fokussiere deshalb das Soll als erwünschte Zukunft und nicht das Ist als unerwünschte Gegenwart.
Lenke die Aufmerksamkeit vom gegenwärtigen Problem (Ist) zur erwünschten Zukunft (Soll) und formuliere hierbei eine attraktive Zielvorstellung. Jeder Mensch will sich entwickeln, so eine Grundannahme. Ein Hin-zu hat für die meisten daher deutlich mehr Charme als ein Weg-von. Warum? Weil die Abwendung von etwas zugleich das Problem benennt und dabei oft Schuld und Scham generiert. Die Konzentration auf einen Sollzustand verleiht hingegen eine gewisse Aufbruchstimmung: Yes we can! Dein lösungs- beziehungsweise zielorientiertes Feedback könnte folgendermaßen lauten:
Bitte sei beim nächsten Meeting pünktlich.
Benennst du dagegen nur das Problem, betonst du die gegenwärtige beziehungsweise vergangene unangenehme Situation. Dein riskantes Feedback würde dann etwa so lauten:
Du bist unpünktlich.
Mit dieser Formulierung lenkst du die Aufmerksamkeit deines Gegenübers auf das Unerwünschte. Um nicht zu sagen auf seinen Fehler. Du gehst hier das Risiko ein, dass er sich schuldig fühlt und sich schämt. Und weil er diese Gefühle als unangenehm empfindet, ärgert er sich möglicherweise. Die folgende Tabelle nennt dir abschließend drei Beispiele für ungünstige Problemfixierungen.