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Feedback-Erfolgsfaktor 5/15: Positiv statt negativ

Erkenne an, dass die meisten Menschen weitaus kooperativer sind, wenn wir sie zu einem erwünschten Verhalten bewegen wollen als von einem unerwünschten Verhalten abbringen. Wähle stets die positive Formulierung.

Wenn du das Soll als erwünschte Zukunft formulierst, dann formuliere dieses Ziel positiv. Beschreibe also, was du dir in der Zukunft wünschst und nicht das, was du dir in der Zukunft nicht wünschst. Wir gehen also noch einen Schritt weiter. Wenn es dir gelungen ist, das Soll zu betonen (Schritt 1), dann formuliere es positiv, nicht negativ (Schritt 2). Was heißt das konkret? Verzichte einfach auf das kleine, aber doch sehr wirksame Wörtchen
»nicht«. Denn dann hört dein Gegenüber deinen Wunsch direkt – er muss ihn sich nicht erst übersetzen. Dein Feedback mit Hinwendung zum Positiven könnte folgendermaßen lauten:

Bitte sei beim nächsten Meeting pünktlich.

Wenn du hingegen unvorsichtig und leichtsinnig bist, betonst du das Negative. Also das, was du gerade nicht willst. Was zukünftig nicht geschehen soll. Dein riskantes Feedback würde dann etwa so lauten:

Bitte sei beim nächsten Meeting nicht unpünktlich.

Du gehst hierbei zwei Risiken ein. Erstens: Der andere überhört das kleine Wörtchen »nicht« und wird hierdurch das unerwünschte Verhalten eher wiederholen. Zweitens: Er ärgert sich, weil du ihn an eine Tat erinnerst, mit der er Scham verbindet (siehe auch Unterscheidung Soll statt Ist). Die folgende Tabelle nennt dir abschließend drei Beispiele für eine ungünstige Negativ-Fokussierung.

 


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