(12/24) Versteckst du dich noch oder stellst du dich schon?


Bei den ersten elf Türchen ging es um Haltung - wie du dir, deinem Gegenüber und der Welt ärgervorbeugend begegnen kannst. Ab heute geht es um Gesprächsführung und wir starten mit der Alternativlosigkeit: Du kannst nicht nicht kommunizieren. Leider (geil).

Du meinst, du würdest nichts über dich (aus-)sagen, wenn du zu Hause bleibst? Weit gefehlt. Du meinst, du würdest nichts über dich (aus-)sagen , wenn du im Meeting aus dem Fenster schaust? Pustekuchen. Du meinst, du würdest nichts über dich (aus-)sagen , wenn du deinem Gegenüber zwar in die Augen guckst, aber deine Mimik schweigt? Auch das ein Irrglauben.

Du bist zur Kommunikation verdammt. Und damit zur Selbstaussage. Erst wenn du tot bist, hört deine Kommunikation auf: Bis zu deinem letzten Atemzug ist jede noch so kleine Regung und Nicht-Regung eine Selbstmitteilung ...

 

Bezogen auf den Weihnachtsbaum:
Dein Bruder zu dir: "Und, was hältst du von den Corona-Maßnahmen der Regierung? Du überlegst kurz, ob du den Raum verlassen solltest. Oder mit einem anderen Familienmitglied eine neue Unterhaltung beginnst. Oder eine Gegenfrage stellst. Aber dir ist bewusst: Was auch immer du tust, du wirst beobachtet. Und je weniger Infos du lieferst, desto eher überlässt du deinem Gegenüber die Deutung. Und diese Deutung ist nicht immer günstig geschweige denn richtig.  Also entscheidest du, nicht auszuweichen, sondern dich zu stellen. Du sprichst klar und eindeutig über Corona und damit über dich ...

Ich habe keine Anleitung für dich, was du am besten entgegnen solltest.  Und es gibt ohnehin keine Garantien. Ich habe aber eine Anregung: Kommuniziere immer bewusst, um die Wahrscheinlichkeit fragwürdiger oder nachteiliger Auslegungen durch dein Gegenüber zu reduzieren ...

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