(18/24): Glaubst du noch alles, was du glaubst oder deutest du schon günstig um?


 

 

Gestern Wegvisualisieren, das schlichte Wegschauen, heute das Wegrationalisieren. Das Motto: Günstig gedeutet - gelassen geblieben!

Erlaube dir eine für dich günstige Umdeutung. Was auch immer dein Gegenüber Unschönes tut - es hat nichts mit dir zu tun. Vielleicht hat er schlecht geschlafen, vielleicht mit seiner Frau oder seinem Mann oder seinem Diversen gestritten, vielleicht hat er Angst vor einer anstehenden Aufgabe und sucht Trost durch Aufmerksamkeit. Finde eine plausible Erklärung, die dich stabilisiert ...

Bezogen auf den Weihnachtsbaum:
Deine Schwiegermutter packt dein Geschenk an sie aus. Du bist voller Vorfreude. Doch dann der Schock: Die alte Frau schüttelt den Kopf. In dir schnellen panikartig negative Gedanken hoch: Ihr gefällt es nicht und sie wird dir gleich Vorwürfe machen. Sie wird es dir nie verzeihen und dich stattdessen enterben. Möglicherweise wird das ganze Fest zu einer einzigen Jammerpartie.

Doch dann kannst du diese plagenden Interpretationen glücklicherweise wegrationalisieren, indem du plausible Erklärungsalternativen für das Schütteln findest: Vielleicht ist sie gestern an Parkinson erkrankt. Vielleicht hat sie Schüttelfrost. Vielleicht hat sie aber auch einfach nur den gestrigen Zahnarzttermin versemmelt und gerade heftigste Zahnschmerzen, die sie durch rhythmische Sportgymnastik loszuwerden versucht: Nur zufällig packt sie gerade dein Geschenk aus, als ein neuer Ich-schüttel-den-Schmerz-weg-Versuch stattfindet.

So ganz traust du deinen zwar Annahmen nicht, aber sie helfen. Sie lenken ab. Sie schaffen alternative Wirklichkeiten, in denen du als potenziellerTäter plötzlich nicht mehr am Marterpfahl stehst. Und dafür hat es sich doch schon gelohnt. Für diesen kurzen Moment der Stabilisierung ...

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