(19/24): Bist du noch bedürftig oder kannst du schon punktuell verzichten?


Gestern das Wegrationalisieren, heute das Wegnihilieren. Das Motto: Auch mal verzichten können!

Dir wird schon kein Zacken aus der Krone fallen, wenn du vorübergehend (!) auf etwas verzichtest, was dir "eigentlich" sehr wichtig ist. Genau im "eigentlich" liegt der Schlüssel. Es gibt Dinge, die sind immer und überall wichtig. Dein Überleben, deine körperliche Unversehrtheit, deine Würde. Das sind wahrscheinlich drei deiner "Must-Haves" - unter keinen Umständen wirst du sie aufgeben. Alles andere ist ziemlich egal. Zumindest manchmal und für kurze Zeit ...

Bezogen auf den Weihnachtsbaum:
Deine Schwiegeltern futtern, was das Zeug hält. Es scheint ihnen zu schmecken. Versunken schaufeln sie hinein, was sich hineinschaufeln lässt. Du spürst, wie deine Aufmerksamkeit sich immer mehr zu ihnen hinbewegt und etwas haben will: Eine Rückmeldung.

Dir wird bewusst, dass du etwas brauchst. Dass du etwas erwartest. Und dass du deshalb sogar abhängig bist. Du merkst, wie bedürftig du bist mit deinem Bedürfnis nach Wahrnehmung. Ach was, du sehnst dich nach Wertschätzung. Du möchtest ein "Danke" hören, und wenn nicht hören, dann zumindest sehen - ein freudiger Blick, ein liebevolles Nicken, ein kurzes Grunzen. Nichst davon bekommst du. Nada. Du fühlst dich alleine und einsam und traurig.

Doch dann erinnerst du dich glücklicherweise an das Wegnihilieren. Du entscheidest dich ganz bewusst, in dieser für dich unschönen Situation auf das zu verzichten, was dir sonst sehr wichtig ist: Der Dank für eine gute Tat.

Du entlässt die beiden in Freiheit und lässt sie schaufeln und kauen und schlucken, was und wie sie wollen. Du entscheidest dich, dir selbst zu geben, was du bis eben noch von ihnen erwartest hast: Wahrnehmung und Wertschätzung für das von dir zubereitete Essen.

Und diesem Moment des Loslassens und Verzichtens kommt die ganze Liebe und Freiheit zurück und du entspannst dich und Ärger war gestern ...

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